14. Marienberger Klausurgespräche

26. Marienberger Klausurgespräche, 13.–15. Oktober 2022

50 Jahre nach „Die Grenzen des Wachstums“ haben viele in unserer immer komplexer werdenden Welt jeden Fortschrittsoptimismus verloren. Gerade weil sich vieles rasant ändert, reagieren sie gelähmt und resignieren. So leben wir in einer Gesellschaft der schwindenden Gewissheiten, der wachsenden Unsicherheit und der zunehmenden Spaltung.

Diese Entwicklungen zeigen uns, dass wir lokal, aber auch „global“ in den westlichen Industriestaaten mittlerweile in einer Gesellschaft der unterschiedlichen Wirklichkeiten und Geschwindigkeiten leben, und wir diagnostizieren mehr oder weniger erstaunt den großen Autoritäts- und Bedeutungsverlust, den die bisherigen großen Bezugs- und Orientierungssysteme zunehmend erleiden: die Wissenschaften, die Politik und mit ihr verbunden die Demokratie, die patriarchalen Religionen, und last but not least auch das seit Jahrzehnten verführerisch erfolgreiche Modell unseres verschwenderischen Wirtschaftens.

In den Unsicherheiten und der mit ihnen verbundenen Verunsicherung liegt aber auch die Chance auf eine gerechtere Welt, eine fairere und vielfältigere Welt! Wir dürfen nicht resignieren. Wir müssen uns gegenseitig ermutigen. Wir brauchen mehr denn je den Mut zum Wandel. Wir brauchen Vordenker und Vordenkerinnen, Junge und Alte, die auch vorangehen, die es vormachen.

Eines sollte aber in der Pandemie klar geworden sein, es geht darum, Reflexion gegen Rücksichtslosigkeit zu stellen, Analyse gegen „alternative Fakten“, Maßhalten gegen alle maßlosen Ismen, Verantwortung gegen Egoismus, Mut gegen Angst. Lasst uns über den notwendigen und zugleich Mut machenden Wandel sprechen. Über eine Politik des Ermöglichens, eine Revolution des Lebens. Und über den Zweifel, der unweigerlich dazu gehört.

Hier das Programm.

27. Marienberger Klausurgespräche

Hier und hier eine kurze Nachlese zur Tagung.